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Kennst du das?

Du willst schnell noch ein paar Dinge einkaufen gehen und am einfachsten wäre es, wenn dein Kind einfach im Einkaufswagen sitzt und wartet bis du fertig bist. 

Aber daran ist nicht zu denken! Dein Kind hat eine ganz eigene Vorstellung davon, wie der Einkauf laufen soll und mit jeder Entscheidung, die dein Kind boykottiert wirst du gestresster und ungeduldiger. Bis es an der Kasse schließlich zum Showdown kommt und dein Kind sich schreiend auf den Boden wirft, weil du ihm den Schokoriegel nicht kaufen willst!? 

Mit hochrotem Gesicht schreit sich dein Kind in Rage und deine Gefühlslage reicht von peinlich berührt über hilflos bis wütend. Wenn dir das bekannt vorkommt und du dich fragst, wie du dein Kind schnell wieder beruhigen kannst, dann habe ich jetzt drei Fehler für dich, die du unbedingt vermeiden solltest, weil sie Gefühlsausbrüche bei kleinen Kindern länger als nötig dauern lassen…

Fehler #1: Sich bei einem Wutanfall vom Gefühl anstecken lassen

Eine wichtige Sache, die sich alle Eltern klar machen sollten ist, dass Gefühle ansteckend sind. Die „negativen“ genau so wie die „positiven“! Damit du dein Kind mit deiner inneren Ruhe und Gelassenheit anstecken kannst, musst du es unbedingt vermeiden, dich in seinen Gefühlssturm hineinziehen zu lassen. Selbst wütend, genervt oder aufbrausend zu reagieren ist wie Öl ins Feuer zu gießen: Es macht alles schlimmer! Der Gefühlssturm deines Kindes intensiviert oder verlängert sich so unnötigerweise… 

Fehler #2: Eine Strafe androhen, wenn das Kind nicht kooperiert

Einen anderen fatalen Fehler, den sehr viele Eltern begehen ist das Ausüben von Macht. Diese Herangehensweise stammt aus unserer eigenen verhaltensorientierten Prägung. In den letzten Jahrzehnten galt bestrafen als eine völlig legitime Erziehungsmaßnahme und so haben auch viele von uns die Anwendung von Macht und Kontrolle erfahren und verinnerlicht. 

Verhaltensorientierte Erziehungsmethoden wie z.B. Strafen oder die Stille Treppe basieren auf dem Prinzip von Trennung und Trennung löst in Kindern große Angst aus. Kinder wollen wirklich alles, aber niemals getrennt von ihren Bezugspersonen sein! Zumal dein Kind ja gerade schon in einer Ausnahmesituation durch den Gefühlssturm ist. Dein Kind braucht dich jetzt, sei deshalb unbedingt für es da!

Fehler #3: Das wütende Kind alleine lassen

Auch der 3. Fehler basiert auf dem Prinzip der Trennung: „Na gut, dann gehe ich jetzt!“ Doch du kannst es dir denken, auch diese, zunächst weniger hart erscheinende Reaktion bringt dein Kind in große Not und intensiviert den Gefühlssturm deines Kindes. Denn je nach Alter und Entwicklungsstand ist dein Kind faktisch gar nicht in der Lage sich selbst zu beruhigen. Es braucht dafür unbedingt einen Erwachsenen, der die Führung in dieser Situation übernimmt und einen Weg aus der emotionalen Notlage heraus weist. Diesen Prozess nennt man emotionale Co-Regulation!

Hilfe in der emotionalen Not

Du merkst vielleicht schon: Die alten verhaltensorientierten Erziehungsideale helfen uns an der Supermarktkasse herzlich wenig weiter. Denn sie führen uns direkt in eine Eskalationsspirale hinein. Was kannst du also tun, um den nächsten Gefühlssturm deines Kindes zu verkürzen oder abzumildern?

  1. Ruhig bleiben und dein Kind mit dieser Ruhe anstecken
  2. Dem Impuls der Machtausübung widerstehen und in der Beziehung bleiben
  3. Aktiv in den Kontakt gehen und dein Kind so aus seinem Gefühlssturm herausbegleiten

Wie gesagt, dieser beziehungsorientierte Weg ist für die meisten Eltern totales Neuland. Wir alle sind in der Regel anders geprägt und haben selbst andere Dinge erlebt. Es ist ok, wenn du diese Herangehensweise erstmal als etwas seltsam empfindest oder es dir auf Anhieb vielleicht auch gar nicht gelingt. Bleib dran und übe, ich verspreche dir, es lohnt sich. Denn nicht nur löst du so schwierige Situationen schneller auf, nebenbei lernt dein Kind so auch, wie es gut mit seinen Emotionen umgehen kann und davon wird es im Leben immer wieder profitieren!

In der Kita-Sprechstunde kann ich dich auf deinem beziehungsorientierten Weg übrigens jederzeit unterstützen. Du kannst mir alle deine Fragen stellen und ich gebe dir Tipps, wie du mit konkreten Situationen am besten umgehen kannst. Und eine 3-Schritte-Anleitung, wie emotionale Co-Regulation funktioniert findest du dort auch. Damit du beim nächsten Gefühlssturm an der Supermarktkasse einfach ganz cool im Chaos bleiben kannst!

Hi, ich bin Franziska

und ich möchte dir helfen das Verhalten deines Kindes durch die Beziehungsbrille zu betrachten!

Als Erzieherin und Mutter von 2 lebendigen Jungs kenne ich die Fallstricke des Alltags aber ich kenne eben auch die Werkzeuge und Methoden, die helfen einen harmonischen Familienalltag zu gestalten.

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