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Nee, die Socken ziehe ich nicht an. Mama, das Schild kratzt so, in die Schule gehe ich nicht mehr, da ist es mir zu laut. 

Kommt dir das bekannt vor? Dann ist dein Kind vielleicht hochsensibel. Ich erkläre dir, was  Hochsensibilität ist und was dein Kind jetzt von dir braucht.

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Was ist Hochsensibilität?

Im Jahr 1987 ließ sich die US-amerikanische Psychologin Elaine Aron operieren. Der Eingriff nahm sie emotional ungewöhnlich stark mit. Ihr Arzt empfahl ihr daraufhin, sich in psychologische Behandlung zu begeben. Die konsultierte Therapeutin konnte jedoch keine krankhaften Auffälligkeiten bei Aron feststellen. Sie bezeichnete ihre Patientin schlicht als „hochsensibel“ – und legte damit nichts ahnend den Grundstein für ein neues Forschungsfeld. Rund zehn Jahre später beschrieb Aron gemeinsam mit ihrem Ehemann Arthur, ebenfalls Psychologe, erstmals Menschen, die Reize intensiver wahrnehmen und anders verarbeiten als die meisten anderen: Das Konstrukt Hochsensibilität war geboren.

Der Pionierin zufolge zeigen sich Unterschiede in der sensorischen Sensibilität schon im Kindesalter. Hochsensible nehmen demnach nicht nur ihre Außenwelt besonders genau wahr, also zum Beispiel Geräusche, Gerüche oder die Stimmung anderer Menschen. Sie sollen auch innere Zustände wie Hunger oder Schmerzen stärker spüren, ganz generell Informationen der Sinnesorgane tiefer verarbeiten als die von Nichthochsensiblen.

Arons Test erfasst dabei eigentlich zwei voneinander getrennte Merkmale: Zum einen einen „negativen Affekt“, also die generelle Neigung zu Gefühlen wie Angst, Ärger oder Traurigkeit. Diese sei etwa dafür verantwortlich, dass sich Hochsensible angesichts von Reizüberflutung schneller unwohl fühlten. Und zum anderen eine Dimension, die sich als „ästhetische Sensitivität“ bezeichnen lässt. Sie beschreibt die Empfänglichkeit oder Feinfühligkeit in Bezug auf neue Eindrücke. Wer hier höhere Werte erzielt, gibt zum Beispiel auch an, von Musik oder Kunst tief berührt zu werden. 

4 Tipps für den Alltag mit einem (hoch)sensiblen Kind

Menschen sind unterschiedlich und jedes Kind kommt mit seinem eigenen Temperament zur Welt. Die verhaltensorientiertere Erziehung der vergangenen Jahrzehnte wird dem nicht gerecht.
Eine bedürfnisorientierte Erziehung stärkt die Beziehung zu deinem Kind und du gibst deinem Kind damit die Möglichkeit ein Vertrauen in sich, die eigenen Fähigkeiten und die Welt zu entwickeln.

  1. Grenzen spüren

Dein Kind hat ein Gespür dafür, wenn ihm etwas zu viel wird. Sei aufmerksam, wie dein Kind dir das mitteilt. Manche Kinder ziehen sich in sich zurück, andere werden hibbelig und frech. Nimm das Verhalten deines Kindes als ein Signal an, auf das du reagieren kannst.

  1. Reize mindern und achtsam auswählen

Ein hilfreiches Motto kann sein: Weniger ist mehr!

Zu viele Ansprüche und zu viele bzw. die falschen Reize können zu einer Überreizung deines Kindes führen. Vielleicht reagiert dein Kind empfindlich auf Lautstärke, Licht oder Gespräche. Vielleicht braucht dein Kind starke sensorische Reize, in Form von Bewegung und Kraftanstrengung. Versuche herauszufinden, was deinem Kind gut tut und was es anstrengt.

  1. Eigene Reizverarbeitung reflektieren

Manchmal fällt es uns auch genau dann schwer, die Gefühle unserer Kinder anzunehmen und achtsam zu begleiten, wenn wir mit uns selbst beschäftigt sind. Analysiere mal euren Familienalltag: Welche Situationen im Alltag sind für dein Kind schwierig oder eskalieren? Dafür kannst du auch das Konflikt-Protokoll aus meinem Konflikte-Kompass nutzen. Den Kompass bekommst du kostenfrei, wenn du dich zu meinem Newsletter anmeldest. Ich verlinke dir den hier unter dem Video. Beobachte mal bewusst, wie es dir in diesen schwierigen Situationen geht: Bist du z.B. selbst emotional oder hast du Erwartungen an dein Kind? Woher könnten diese Gefühle oder Erwartungen stammen?

  1. Übergänge begleiten

Vielleicht ist dein Kind hochsensibel, vielleicht ist es aber auch übergangssensibel. Ein Wechseln von einer Situation in die nächste kann für dein Kind zu einer großen Unsicherheit führen. Sei da für dein Kind und begleite diese Übergänge bewusst und zugewandt.

Übe im Kontakt zu bleiben: Stell dir die Beziehung zu deinem Kind wie einen Tanz vor: Du kennst die Schritte und du führst! Behältst dabei aber im Blick, welche Schritte deinem Kind noch schwer fallen.

Mehr über diese Art der Führung kannst du übrigens auch in meinem Online-Kurs „Immer so ein Theater“ lernen. Dort erkläre ich dir ausführlich, wie du herausforderndes Verhalten bei deinem Kind liebevoll mit empathischer Führung begleiten kannst.

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