3 Gründe, warum sich dein Kind nicht von dir trösten lässt
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Ich habe es schon so viele Male in meiner Berufslaufbahn erlebt: Die Kinder spielen fröhlich in der Kindergruppe bis zu dem Moment in dem sie am (Nach)Mittag Mutter oder Vater erblicken, die zum Abholen gekommen sind. Sobald sie ihre Eltern erblicken, brechen sie in Tränen aus. Die Eltern sind dann nicht selten verunsichert und fragen sich, was los ist. Bei manchen Kindern scheint es geradezu ein kleines Ritual zu sein, beim Abholen weinen zu müssen. Vier häufige Gründe, die dazu führen, möchte ich dir hier erklären und natürlich auch, was du tun kannst, wenn dein Kind beim Abholen oft weint…
Ein Tag in einer Kindergruppe zu verbringen ist für Kinder je nach Temperament eine bedeutende Herausforderung. Die Gruppendynamik kann für dein Kind unter Umständen sehr anstrengend sein. Wenn du dann zum Abholen kommst, bricht sich Frust und Erschöpfung bahn. Ein Grund, warum dein Kind nach dem Kindergarten oder nach der Krippe in Tränen ausbricht, könnte also sein, dass dein Kind einfach keine Kraft mehr hat.
Essen in einer Umgebung außerhalb der Familie mit viel Ablenkung kann eine große Aufgabe für dein Kind sein. Je nach Möglichkeit braucht dein Kind vielleicht noch Unterstützung oder muss sich an einem Buffett selbst versorgen. Manchmal schmeckt das Essen auch ganz anders als zu Hause. Durch die ständige Ablenkung nehmen manche Kinder in der vorgesehenen Zeit einfach auch nicht genug Essen zu sich. Da in der Kita eigentlich immer etwas los ist, merken manche Kinder gar nicht, dass noch oder wieder Hunger haben. Wenn du dein Kind abholst, spürt es plötzlich, dass es jetzt dringend etwas braucht, kann dieses Gefühl aber nicht deuten und bricht in deinen Armen zusammen.
Kinder sind von Natur aus sehr unterschiedlich, nicht zuletzt im Temperament. So reagieren Kinder eben auch sehr unterschiedlich auf die Gruppensituation in Krippe und Kita. Meistens ist es laut und es ist immer etwas los. Manche Kinder können sich dagegen gut abgrenzen oder genießen das sogar. Manche Kinder reagieren darauf aber auch wie ein Schwamm und nehmen alle Reize ungefiltert in sich auf. Wenn du dann in der Tür stehst, ist das der letzte Tropfen, der das emotionale Fass zum Überlaufen bringt.
In der Krippe und in der Kita muss dein Kinder sehr autonom agieren. Es muss viel alleine schaffen und ist in vielen Situationen sich selbst überlassen. Nicht immer schaffen kleine Kinder ihr Sicherheitsbedürfnis im Gruppengeschehen auszudrücken und von der Bezugsperson vor Ort stillen zu lassen. Wenn du dann dein Kind abholst, muss der Bindungstank erstmal ganz dringend aufgefüllt werden. Weinen ist dafür dann eine sehr geeignete Methode.
Im ersten Lebensjahr entwickelt das Kind eine emotionale Bindung zu seinen Bezugspersonen. Als Baby erlebt es, dass seine Bedürfnisse erfüllt werden, wenn es durch Weinen darauf aufmerksam macht. Weinen ist also erstmal eine Kommunikationsform und dass das Kind weint ist in erster Linie positiv.
Wenn das Baby weint aktiviert es das sogenannte Bindungssystem der Bezugsperson, die sich dann veranlasst fühlt, sich um das Baby zu kümmern. Dieses Bindungssystem besteht auch weiterhin, wenn dem Kind schon weitere Kommunikationsformen zur Verfügung stehen.
Wenn Kinder beim Abholen in Tränen ausbrechen, reagieren, die meisten Eltern ohne zu zögern und nehmen ihr Kind auf den Arm und trösten durch Zuwendung. In der Regel ist dies dann auch schon ausreichend und einen kurzen Augenblick später kann das Kind sich schon wieder fröhlich und frei bewegen.
Manchmal reagieren Eltern aber auch sehr besorgt. Sie werden dann das Gefühl nicht los, dass es dem Kind vielleicht nicht gut geht und suchen nach dem Grund für das plötzliche Weinen des Kindes. Löst sich die (unbegründete) Sorge der Eltern über einen längeren Zeitraum nicht auf, kann das wiederum aber auch zur Verunsicherung des Kindes führen. Das Kind aktivert das Bindungssystem der Bezugsperson schließlich um Kraft und Zuversicht gespendet zu bekommen.
Führt das Weinen aber dazu, dass die Eltern dauerhaft besorgt sind kann ein Teufelskreis entstehen, denn die besorgte Haltung der Eltern wiederum führt zu stärkerem und länger anhaltendem Weinen. Die Eltern können das Bedürfnis des Kindes nach Sicherheit nicht erfüllen, da sie durch das Weinen selbst verunsichert sind.
Kleine Kinder sind am Ende des Kita-Alltags oft überreizt und erschöpft. Eltern denken dann, dass sie das Kind am besten selbst fragen, was es möchte. Es ist der Versuch das Kind mitbestimmen zu lassen in der Hoffnung, dass es dann keinen Grund gibt für Meckereien und Wutanfälle gibt. Leider führt das häufig genau zum Gegenteil: Mehr Stress und Gefühlsstürme. Bitte gib an dieser Stelle nicht die Verantwortung an dein Kind ab! Anstatt das Unwohlsein deines Kindes so in die Länge zu ziehen ist es wichtig ihm stattdessen Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln Gehe beim Abholen bewusst in die empathische Führung und halte deinem Kind den Rahmen.
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