
Mein Kind weint beim Abholen aus der Kita | 4 mögliche Gründe
Ich habe es schon so viele Male in meiner Berufslaufbahn erlebt: Die Kinder spielen fröhlich in der Kindergruppe bis zu dem Moment in dem sie
Fast alle Eltern kennen diese Situation: Du bittest dein Kind, sich die Schuhe anzuziehen, mit dem Spielen aufzuhören oder aufzuräumen – und nichts passiert. Stattdessen ignoriert es deine Aufforderungen oder tut sogar das Gegenteil. Dein Kleinkind „hört nicht auf dich“, und du fragst dich vielleicht: Was mache ich falsch? Oder, noch häufiger, wie kann ich das ändern?
In diesem Artikel schauen wir uns an, warum Kleinkinder oft nicht auf ihre Eltern hören, welche Missverständnisse dabei eine Rolle spielen und wie du in solchen Momenten gelassen und beziehungsorientiert reagieren kannst.
Bevor du dich ärgerst oder frustriert bist, ist es wichtig zu verstehen, warum Kleinkinder sich manchmal so verhalten. Oft steckt gar keine bewusste „Ungehorsamkeit“ dahinter, sondern ganz natürliche Entwicklungsprozesse, die dein Kind durchläuft.
Dein Kind durchläuft in den ersten Lebensjahren die sogenannte Autonomiephase, auch bekannt als Trotzphase. In dieser Phase lernt dein Kind, sich als eigenständige Person wahrzunehmen. Es entdeckt seinen eigenen Willen und möchte seine Unabhängigkeit testen. Das führt oft dazu, dass es nicht auf Aufforderungen reagiert, weil es selbst bestimmen möchte, was es tun will.
Kleinkinder haben noch nicht die Fähigkeit, ihre Impulse zu kontrollieren. Wenn du dein Kind bittest, mit dem Spielen aufzuhören, ist es oft so sehr in seine Aktivität vertieft, dass es die Aufforderung entweder nicht wahrnimmt oder Schwierigkeiten hat, den Impuls, weiterzuspielen, zu unterdrücken.
Manchmal verstehen Kleinkinder Aufforderungen noch nicht vollständig. Die kognitive Entwicklung ist in diesem Alter noch nicht abgeschlossen, und komplexe Anweisungen können dein Kind überfordern. Auch wenn dein Kind spricht, bedeutet das nicht, dass es immer genau versteht, was du von ihm möchtest.
Kleinkinder können sich auch emotional schnell überfordert fühlen. Wenn sie müde, hungrig oder frustriert sind, reagieren sie weniger auf Anweisungen. In solchen Momenten ist ihre Fähigkeit, klar zu denken und kooperativ zu sein, stark eingeschränkt.
Das Wichtigste zuerst: Bleib ruhig. Wenn dein Kind nicht auf dich hört, ist das nicht automatisch ein Zeichen dafür, dass du etwas falsch machst. Kinder in diesem Alter befinden sich in einer intensiven Entwicklungsphase, in der sie viel lernen – und das bedeutet auch, dass sie oft ihre eigenen Grenzen und deine Autorität testen.
Hier sind einige praktische Tipps, wie du in diesen Situationen gelassen und beziehungsorientiert reagieren kannst:
Bevor du eine Aufforderung erteilst, versuche, eine Verbindung zu deinem Kind herzustellen. Blicke ihm in die Augen, gehe auf Augenhöhe und sprich in einem ruhigen Ton. Wenn dein Kind das Gefühl hat, dass du mit ihm verbunden bist und es verstehst, wird es eher kooperieren.
Beispiel: Statt aus der Ferne zu rufen „Zieh deine Schuhe an!“, geh zu deinem Kind, knie dich hin, schau ihm in die Augen und sage: „Hey, ich sehe, du spielst gerade. Es ist Zeit, die Schuhe anzuziehen. Lass uns das gemeinsam machen.“
Vermeide lange, komplizierte Sätze und gib klare, einfache Anweisungen. Anstatt zu sagen: „Es wäre jetzt gut, wenn du vielleicht langsam mal aufhören könntest, mit den Bauklötzen zu spielen, weil wir bald losmüssen“, sage lieber: „Bitte hör jetzt auf zu spielen, wir müssen gehen.“
Je einfacher und direkter die Anweisung, desto besser kann dein Kind darauf reagieren.
Kleinkinder lieben es, Entscheidungen zu treffen. Gib deinem Kind kleine Wahlmöglichkeiten, damit es das Gefühl hat, die Kontrolle zu haben. Statt zu sagen: „Zieh deine Jacke an!“, könntest du sagen: „Möchtest du die rote oder die blaue Jacke anziehen?“ Das gibt deinem Kind die Möglichkeit, eine eigene Entscheidung zu treffen, während du trotzdem sicherstellst, dass es sich anzieht.
Kinder reagieren viel besser auf positive Verstärkung als auf Strafen oder negative Kommentare. Lobe dein Kind, wenn es kooperiert, und verstärke dieses Verhalten durch positive Rückmeldungen. Beispiel: „Toll, dass du dir die Schuhe so schnell angezogen hast!“
Manchmal braucht es einfach Zeit und viele Wiederholungen, bis dein Kind eine Aufforderung wirklich umsetzt. Kleinkinder lernen durch ständige Wiederholung, und es ist normal, dass du manche Dinge öfter sagen musst. Bleib dabei geduldig und konsequent, ohne dich zu ärgern.
Auch wenn es wichtig ist, verständnisvoll und empathisch zu sein, musst du dennoch manchmal klare Grenzen setzen. Kinder brauchen diese Grenzen, um sich sicher und orientiert zu fühlen. Das bedeutet aber nicht, dass du hart oder streng sein musst.
Es wird immer wieder Situationen geben, in denen dein Kind trotz deiner Bemühungen nicht kooperiert und die Lage eskaliert. Das ist ganz normal und gehört zur Elternschaft dazu. In diesen Momenten hilft es, wenn du ruhig bleibst und folgende Strategien anwendest:
Wenn dein Kleinkind nicht auf dich hört, ist das keine Seltenheit – es ist Teil seiner Entwicklung und völlig normal. Wichtig ist, dass du verstehst, warum es manchmal nicht kooperiert, und wie du in solchen Situationen gelassen reagieren kannst. Durch Verbindung, klare Anweisungen, positive Verstärkung und das Setzen von Grenzen ohne Strafen kannst du deinem Kind helfen, zu lernen, auf dich zu hören, ohne dass der Alltag in ständige Machtkämpfe ausartet.
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Als Erzieherin und Mutter von 2 lebendigen Jungs kenne ich die Fallstricke des Alltags aber ich kenne eben auch die Werkzeuge und Methoden, die helfen einen harmonischen Familienalltag zu gestalten.
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