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Jeder von uns hat es schon erlebt: Ein Kind schreit, weint oder wütet, scheinbar außer Kontrolle. In solchen Momenten stellt sich die Frage: „Wie kann ich das Kind beruhigen?“ Die Antwort liegt oft in der emotionalen Co-Regulation. Aber was bedeutet das genau, und welche Voraussetzungen braucht es, damit Co-Regulation gelingt?

In diesem Blogartikel erfährst du, warum emotionale Co-Regulation so wichtig ist, wie du Kinder in schwierigen Momenten unterstützen kannst und welche Rolle deine eigene innere Ruhe dabei spielt.

Warum ist emotionale Co-Regulation so wichtig?

  1. Entwicklung emotionaler Kompetenz: Kinder lernen durch Co-Regulation, ihre Gefühle zu benennen, zu verstehen und mit der Zeit selbst besser zu steuern.
  2. Sicherheit und Bindung: Durch Co-Regulation entsteht ein Gefühl von Geborgenheit. Kinder spüren: „Ich bin mit meinen Gefühlen nicht allein.“
  3. Stressreduktion: Co-Regulation hilft, das Nervensystem des Kindes zu beruhigen. Ein ruhiges Kind kann wieder klar denken und handeln.

Voraussetzungen für erfolgreiche emotionale Co-Regulation

Damit emotionale Co-Regulation funktioniert, braucht es ein paar wesentliche Voraussetzungen:

1. Deine eigene emotionale Stabilität

Um ein Kind zu beruhigen, musst du selbst ruhig und gelassen bleiben – auch wenn das nicht immer leicht ist. Kinder spüren die Emotionen der Erwachsenen sehr genau. Wenn du gestresst oder ungeduldig bist, kann sich die Aufregung des Kindes verstärken.
Tipp: Atme tief durch, bevor du reagierst. Konzentriere dich darauf, selbst ruhig zu bleiben, bevor du versuchst, das Kind zu beruhigen.

2. Einfühlungsvermögen

Ein wichtiger Teil der Co-Regulation ist das Verstehen und Annehmen der Gefühle des Kindes. Statt zu sagen: „Hör auf zu weinen!“, kannst du sagen: „Ich sehe, dass du gerade sehr wütend bist. Das ist okay.“ So fühlt sich das Kind ernst genommen und verstanden.

3. Geduld und Zeit

Emotionale Regulation braucht Zeit. Kinder brauchen oft mehrere Minuten (oder länger), um sich von intensiven Gefühlen zu erholen. Bleib in der Nähe, auch wenn es länger dauert.

4. Eine sichere Bindung

Kinder können sich nur beruhigen, wenn sie sich sicher fühlen. Eine vertrauensvolle Beziehung zwischen dir und dem Kind ist die Basis für erfolgreiche Co-Regulation.

5. Ruhe und klare Kommunikation

Sprich ruhig und auf Augenhöhe mit dem Kind. Halte deinen Ton sanft und vermeide lange Erklärungen. Oft reicht ein Satz wie: „Ich bin hier, du bist sicher.“

Wie funktioniert emotionale Co-Regulation in der Praxis?

  • Beobachten und zuhören
    Schau dir das Kind an und versuche zu erkennen, was es gerade fühlt. Ist es traurig, wütend oder ängstlich? Sprich das Gefühl an: „Ich sehe, dass du traurig bist, weil dein Turm umgefallen ist.“

  • Selbst ruhig bleiben
    Dein Ziel ist es, dein eigenes Nervensystem zu regulieren, damit das Kind sich an deiner Ruhe orientieren kann. Wenn du ruhig bleibst, hilft das dem Kind, sich zu entspannen.

  • Nähe und Sicherheit bieten
    Geh auf das Kind zu, aber respektiere seine Grenzen. Manche Kinder möchten gehalten werden, andere brauchen erst etwas Abstand. Signalisier: „Ich bin hier, wenn du mich brauchst.“

  • Gefühle validieren
    Zeige dem Kind, dass es okay ist, wie es sich fühlt. Sätze wie „Es ist in Ordnung, dass du dich ärgerst“ helfen dem Kind, seine Emotionen zu akzeptieren.

  • Beruhigende Impulse geben
    Biete einfache Möglichkeiten zur Beruhigung an, z. B. eine Umarmung, tiefes Atmen oder ein gemeinsames Spiel. Manchmal hilft auch eine kurze Ablenkung, z. B. „Lass uns zusammen ein Bild malen.“

  • Nach der Beruhigung reflektieren
    Wenn das Kind wieder ruhig ist, kannst du über die Situation sprechen: „Was hat dich so wütend gemacht? Was könnten wir das nächste Mal anders machen?“ Das hilft dem Kind, besser zu verstehen, was passiert ist.

Häufige Fehler bei der Co-Regulation und wie man sie vermeidet

  • Gefühle abwerten: Sätze wie „Stell dich nicht so an!“ oder „Das ist doch nicht so schlimm!“ signalisieren dem Kind, dass seine Gefühle nicht wichtig sind. Stattdessen: Bestätige die Gefühle und biete Unterstützung an.
  • Hektisch reagieren: Wenn du selbst nervös wirst, überträgt sich das auf das Kind. Atme tief durch und bleib so ruhig wie möglich.
  • Zu schnell ablenken: Ablenkung kann in manchen Situationen helfen, sollte aber nicht die erste Reaktion sein. Erst die Gefühle validieren, dann ablenken.

Co-Regulation ist der Schlüssel zu emotionaler Stärke

Emotionale Co-Regulation ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die Erwachsene Kindern vermitteln können. Indem du ein sicherer, ruhiger Begleiter in schwierigen Momenten bist, hilfst du dem Kind, Vertrauen in sich selbst und in seine Fähigkeit, mit Gefühlen umzugehen, zu entwickeln.

Es mag nicht immer einfach sein, vor allem in stressigen Situationen, aber mit Geduld, Einfühlungsvermögen und Ruhe kannst du einen großen Unterschied machen. Du schenkst dem Kind nicht nur einen Moment der Beruhigung, sondern legst auch den Grundstein für eine lebenslange Fähigkeit zur Selbstregulation.

Erinnere dich: Es geht nicht darum, jedes Gefühl „wegzumachen“, sondern darum, es gemeinsam mit dem Kind zu bewältigen. ❤️

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