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Jeder Elternteil bringt unterschiedliche Erziehungsstile in die Familie ein, und das ist völlig normal. Doch manchmal kann es passieren, dass einer von beiden zu nachgiebig ist – sei es aus einem Bedürfnis heraus, Konflikte zu vermeiden, das Kind glücklich zu sehen oder einfach aus Überforderung. Auf den ersten Blick mag ein zu nachgiebiges Verhalten harmlos erscheinen, schließlich will man nur das Beste für das Kind. Doch auf lange Sicht kann es zu Problemen innerhalb der Familie führen, die sowohl die Kinder als auch die Partnerschaft belasten.

In diesem Blogartikel erfährst du, welche Schwierigkeiten entstehen, wenn ein Elternteil zu nachgiebig ist, und wie ihr als Familie damit umgehen könnt.

1. Mangel an klaren Grenzen und Regeln

Ein häufiges Problem, das durch zu große Nachgiebigkeit entsteht, ist der Mangel an klaren Regeln und Grenzen. Kinder brauchen Strukturen, an denen sie sich orientieren können. Wenn ein Elternteil ständig nachgibt – sei es bei der Schlafenszeit, den Hausaufgaben oder dem Konsum von Süßigkeiten –, verlieren Kinder das Gefühl für Verlässlichkeit und Sicherheit.

Beispiel:
Stell dir vor, dein Kind darf an einem Tag bis 22 Uhr aufbleiben, weil es den Fernseher ausschalten zu lassen zu anstrengend ist, am nächsten Tag aber um 20 Uhr ins Bett. Diese inkonsistente Regelsetzung sorgt für Verwirrung und führt dazu, dass Kinder beginnen, Grenzen auszutesten, weil sie nicht wissen, was nun wirklich gilt.

Folge:
Kinder lernen nicht, dass Regeln und Grenzen Teil eines verlässlichen Alltags sind, und entwickeln womöglich ein ungesundes Verhältnis zu Autorität. Sie wissen nicht, wie sie sich in sozialen und schulischen Strukturen, wo klare Regeln gelten, verhalten sollen.

2. Ungleichgewicht zwischen den Eltern

Wenn ein Elternteil besonders nachgiebig ist und der andere eher konsequent handelt, entsteht oft ein Ungleichgewicht in der Erziehung. Dies kann zu Konflikten zwischen den Eltern führen, weil sie unterschiedliche Ansätze verfolgen. Kinder merken schnell, wie unterschiedlich Mama und Papa reagieren, und nutzen diese Dynamik möglicherweise aus.

Beispiel:
Ein Kind fragt die nachgiebige Mutter, ob es noch eine Stunde länger spielen darf, obwohl der Vater bereits ein „Nein“ ausgesprochen hat. Wenn die Mutter nachgibt, stellt das die Autorität des anderen Elternteils infrage und sorgt für Spannungen in der Partnerschaft.

Folge:
Kinder spüren die Uneinigkeit der Eltern und beginnen, das Verhalten zu ihrem Vorteil zu nutzen, indem sie sich immer an den „schwächeren“ Elternteil wenden. Gleichzeitig belastet dies die Partnerschaft, weil ein ständiger Konflikt über die Erziehung entsteht.

3. Kinder übernehmen keine Verantwortung

Wenn Eltern immer wieder nachgeben, lernen Kinder, dass sie für ihr Verhalten keine Konsequenzen tragen müssen. Das führt dazu, dass sie sich weniger verantwortlich für ihr eigenes Handeln fühlen. Sie verstehen nicht, dass ihr Verhalten Folgen haben kann, und erwarten, dass Erwachsene oder Autoritätspersonen immer wieder Ausnahmen machen.

Beispiel:
Ein Kind weigert sich, seine Hausaufgaben zu machen, und der nachgiebige Elternteil lässt es durchgehen, weil es den Abend nicht verderben will. Auf Dauer verinnerlicht das Kind, dass es nicht seine Verantwortung ist, seine Pflichten zu erfüllen, da es immer eine Ausnahme geben wird.

Folge:
Das Kind entwickelt Schwierigkeiten, sich an Regeln zu halten und Verantwortung für sein eigenes Handeln zu übernehmen. Dies kann im schulischen Umfeld und später auch im Arbeitsleben zu Problemen führen, da es nicht gelernt hat, mit Konsequenzen umzugehen.

4. Schwierigkeiten im Umgang mit Frustration

Kinder, die selten mit einem „Nein“ konfrontiert werden, lernen nicht, wie sie mit Frustration umgehen sollen. Es ist wichtig, dass Kinder früh erfahren, dass nicht alle Wünsche erfüllt werden können. Zu nachgiebige Eltern verhindern jedoch, dass Kinder diese wichtige Lektion lernen. Sie haben dann Schwierigkeiten, Enttäuschungen zu verarbeiten, was zu emotionalen Ausbrüchen oder aggressivem Verhalten führen kann.

Beispiel:
Wenn ein Kind jedes Mal ein Spielzeug bekommt, sobald es darum bittet, wird es überfordert reagieren, wenn es irgendwann mit einer Situation konfrontiert wird, in der das nicht möglich ist. Dies kann in öffentlichen Situationen, wie beim Einkaufen, zu Wutanfällen führen.

Folge:
Das Kind entwickelt keine Frustrationstoleranz und reagiert auf Ablehnung oder Enttäuschung mit Wut oder Rückzug. Das erschwert auch den Umgang mit Gleichaltrigen, da es erwartet, dass immer alles nach seinen Vorstellungen läuft.

5. Verzerrte Erwartungshaltung gegenüber der Welt

Wenn ein Elternteil ständig nachgibt, vermittelt das Kindern eine falsche Erwartungshaltung gegenüber der Welt. Sie gehen davon aus, dass sich alles um ihre Bedürfnisse dreht und dass Regeln verhandelbar sind. Doch das echte Leben funktioniert nicht so – in der Schule, im Berufsleben und in sozialen Beziehungen gibt es feste Regeln, die nicht so leicht zu umgehen sind.

Beispiel:
Ein Kind, das gewohnt ist, immer seinen Willen zu bekommen, wird enttäuscht sein, wenn es in der Schule plötzlich feststellt, dass Regeln hier konsequent durchgesetzt werden. Es wird Schwierigkeiten haben, sich anzupassen und Respekt für Autoritätspersonen zu entwickeln.

Folge:
Kinder, die zu Hause ständig Sonderbehandlungen erhalten, werden im Alltag häufiger auf Widerstand stoßen. Das führt zu Frustration und möglicherweise auch zu sozialen Problemen, weil sie nicht gelernt haben, Kompromisse einzugehen und sich in eine Gruppe zu integrieren.

 

Nachgiebigkeit bringt kurzfristig Ruhe, langfristig jedoch Probleme

Natürlich bedeutet ein Nein zu sagen nicht, dass man streng oder lieblos sein muss. Kinder brauchen aber klare Grenzen, um sich in der Welt zurechtzufinden und gesunde soziale und emotionale Fähigkeiten zu entwickeln. Wenn ein Elternteil zu nachgiebig ist, kann dies das Kind langfristig mehr schädigen als nützen, und auch die Beziehung zwischen den Eltern belasten.

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