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Unsere Vorfahren kannten viele Bräuche und Rituale, um die verschiedenen Zeiten und Qualitäten des Jahres und des Lebens zu würdigen und zu feiern. In unserer heutigen Zeit geht das schnell verloren, wir leben eher im Takt von Werbung und Angeboten sowie Urlaub und Ferien. Die Wintersonnenwende, u.a. auch bezeichnet als die Geburt des Lichts ist ein tolles Fest, um es mit Kindern zu zelebrieren. Denn Kinder nehmen die Welt mit allen Sinnen wahr und das zu unterstützen ist eine wertvolle Entwicklungsbegleitung durch uns Erwachsene.


Die Wintersonnenwende

Am 21. Dezember ist der kürzeste Tag des Jahres gefolgt von der längsten Nacht des Jahres. Dies könnt ihr als Familie zum Anlass nehmen die Wiedergeburt der Sonne zu feiern, denn ab jetzt werden die Tage wieder länger.

Über das Feuer sprechen

Für unsere Ahnen hatte das Feuer eine ganz besondere Bedeutung, die wir heute nur noch schwer nachfühlen können. Wir haben es ja immer warm und das Licht geht auf Knopfdruck an. Sprich mit deinen Kindern heute darüber, wie das früher war, als noch keine Zentralheizung und Elektrik gab. Vielleicht möchtet ihr auch darüber sprechen, dass das für sehr viele Menschen auch heute noch Realität und nicht nur romantisch ist. Lade deine Kinder ein zu überlegen, wie sie sich fühlen würden, wenn sie nur das Lagerfeuer als Wärme-und Lichtquelle zur Verfügung hätten.

Das Licht auslassen

Wenn ihr wollt könnt ihr auch mal ausprobieren, einen Abend das Licht auszulassen. Stellt in jeden Raum eine Kerze auf, so dass ihr euch orientieren könnt. Lasst auch alle elektrischen Geräte aus. Was kann man jetzt noch tun? Überlegt euch eine gemeinsame Beschäftigung, die ohne Strom auskommt: Geschichten erzählen, Singen, reden, kuscheln…

Lagerfeuer zur Wintersonnenwende

Sammeln deine Kinder auch so gerne Stöcke? Vielleicht ist dies ein guter Zeitpunkt die gesammelten Stöcke ins Feuer zu geben. Vielleicht habt ihr auch Lust ein kleines Sonnenwendfeuer mit Familie und Freunden daraus zu machen. Ihr könnt Stockbrot backen und Früchtepunsch vorbereiten und einfach die knisternde Stimmung und das warme Feuer genießen. Vielleicht ist das Beisammensitzen am Feuer auch eine gute Gelegenheit sich darüber auszutauschen, was uns wirklich wichtig ist im Leben. Was sind die Dinge in unserem Leben, die uns ein inneres Licht bringen und uns leiten? Und was möchten wir im kommenden Jahr vielleicht gehen lassen? Was sind unsere Schattenseiten?

Wanderung durch die dunkelste Nacht des Jahres

Um die Dunkelheit mit allen Sinnen zu erleben, könnt ihr eine „Nachtwanderung“ machen. Dafür muss man jetzt nicht mal lange aufbleiben, da es ab 17 Uhr schon dunkel ist. Sucht einen Ort an dem es keine Laternen gibt und macht euch auf den Weg. Besonders wenn man in der Stadt lebt, ist man Dunkelheit gar nicht gewohnt. Irgendwo brennt schließlich immer Licht.

Spürt mal, wie sich das anfühlt, wenn keine Lichter brennen:

  • Könnt ihr trotzdem etwas sehen?
  • Verspürt ihr Angst oder Unwohlsein?
  • Vielleicht hilft es, sich an die Hände zu nehmen und die Kraft und Geborgenheit der Gemeinschaft zu spüren.

Wer es nicht gewohnt ist, sich im Dunkeln zu bewegen, kann sich mit dieser ersten Wanderung auf die Dunkelheit und die Gefühle, die sie mitbringt einstellen. Sie gehören zu dir oder deinem Partner oder deinem Kind. Nimm es an. In den kommenden Tagen, den Rauhnächten, wird die Dunkelheit immer wieder eine Rolle spielen und es kann eine große Bereicherung sein, sich mit den eigenen „Schattenseiten“ auseinanderzusetzen und sie zu akzeptieren.

Familienalltag

Zur Ruhe kommen und den Blick nach innen richten

Mit der Wintersonnenwende können wir auch beginnen, das alte Jahr zu verabschieden:

  • Was gibt es noch zu erledigen?
  • Hast du etwas Geliehenes zurückzugeben?
  • Möchtest du noch etwas beenden?
  • Gibt es etwas aufzuräumen und auszusortieren?

Jetzt ist die Zeit Dinge zu klären und zu bereinigen!

Da jetzt im Mittwinter die Zeit der Einkehr und Stille Einzug hält, ist es gut darauf zu achten, dass alle Vorbereitungen für das Weihnachtsfest abgeschlossen sind. Dann könnt ihr euch auf euch und eure Familie konzentrieren.

Das Alte würdigen und Anerkennen

Wie war das vergangene Jahr für euch als Familie? Was habt ihr erlebt, was war gut und was war nicht so schön oder schmerzvoll? Was haben deine Kinder an Meilensteinen erreicht oder an Enttäuschungen verkraften müssen? Gib ihnen eine Rückmeldung und erzähle davon, wie es für dich war, sie dabei zu begleiten.

Vielleicht möchtet ihr eine kleine Collage machen mit Fotos von verschiedenen Ereignissen oder sie aufschreiben oder malen und euch so vor Augen zu führen, was ihr gemeinsam dieses Jahr erlebt habt. Auch schmerzliche Ereignisse sollten einen Platz haben und Anerkennung erfahren. Vor allem jedoch die mit ihnen in Zusammenhang stehenden Gefühle. Bedenke dabei, dass Kinder anders trauern und verarbeiten als Erwachsene. Dränge dein Kind nicht über etwas zu sprechen, aber lass es zu und erkenne es an, wenn dein Kind es tut.

Feierst du auch die Wintersonnenwende?

Kennst du noch andere Rituale?