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Erziehung mit Vision ist der Kern meiner Arbeit als Erziehungscoach. Aber die Veränderung bzw. Bewusstwerdung meiner Erziehungshaltung hin zur Beziehung ging nicht über Nacht. Rückblickend hat diese Prozess beinah 20 Jahre und insgsamt 4 persönliche Meilensteine lang gedauert.

Um dir zu verdeutlichen, wie es dazu kam, dass ich „Erziehung mit Vision“ entwickelt habe, will ich dir daher mal eine kleine Geschichte erzählen…

1. Schritt

Die Entscheidung mit Kindern zu arbeiten und die Erkenntnis, dass es kein richtig oder falsch zu geben scheint

Mit 16 machte ich ein Praktikum in einem Kindegaten, weil ich Erzieherin werden wollte. In diesem Kindergarten merkte ich schnell, dass jede Erzieherin irgendwie nach ihren eigenen Maßstäben handelte. Und irgenwann dachte ich: Ah interessant, es scheint gar kein richtig und falsch zu geben: Was die eine als richtig empfindet, lehnt eine andere als Falsch ab.

Das fand ich ziemlich verwirrend. Aber ich lernte auch, dass etwas, was ich als falsch an sah, jemand anderes aus einem anderen Blickwinkel als richtig interpretierte und so zu einer ganz anderen herangehensweise neigte.

Und vielleicht kennst du das ja auch, dass Menschen in deinem Umfeld ganz andere Maßstäbe haben als du:

  • Klare Grenzen oder alles ausdiskutieren

  • Fernsehen ja oder nein

  • Strafen müssen sein, dürfen auf keinen Fall sein

  • Kinder müssen reglementiert werden, sollen sich ausprobieren

2. Schritt

Die Ausbildung zur Erzieherin und die Erkenntnis, dass meine wichtigste Frage nicht beantwortet wurde: Was zählt wirklich im Umgang mit unseren Kindern

Während meiner Ausbildung habe ich dann viel über die Möglichkeiten zur Beschäftung und Förderung von Kindern gelernt aber auch am Ende der Ausbildung hatte ich diese eine Kernfrage noch nicht beantwortet: Was ist zählt wirklich im Bezug auf Erziehung? Was Brauchen Kinder wirklich? Selbst in meiner Abschlußprüfung war diese Frage Thema und der Prüfungsleiter sagte: „Na, Frau Volland, dann müssen sie wohl weiter suchen..“

Was ist deine Erfahrung?

  • Ist dir bewusst, was wirklich wichtig ist?
  • Was kinder wirklich brauchen?
  • Und kennst du auch Meinungn zu dem Thema, die du nicht teilst?

Im Laufe der nächsten Jahre habe ich begonnen mich intensiv mit meinen eigenen Beziehungsmustern und Glaubenssätzen zu beschäftigen und kam so zu

 

3. Schritt

Die Auseinandersetzung mit meinen eigenen Erziehungserfahrungen und die Erkenntnis: Die Vision der Nazis lebt weiter über viele Generationen hinweg

Die Nationalsozialisten hatten diese Vision: Menschen so hart wie Kruppstahl und so zäh wie Lederzu machen. Und dieser Vision ordneten sie kollektiv alles unter: Man erzog Kindern systematisch ab, auf ihren Körper und ihre Gefühle zu hören.

Und wenn man sich in unserer Gesellschaft mal umsieht, findet man genau das:

Viele Menschen, die Schwierigkeiten haben auf ihren Körper zu hören. Die Schwierigkeiten haben, die Gefühle anderer zu akzeptieren oder ihre eigenen sozialverträglich zu äußern.

Dabei kann man mittlerweile wissenschaftlich belegen, dass eine hohe emotionale Intelligenz unser Lebensglück bestimmt. Aber trotzdem: Mit Gefühlen mögen wir nach wie vor nicht so viel zu tun haben. Bzw. halten wir an Konzepten fest, die eigentlich nicht funktionieren:

  • Gefühle in positiv und negativ einteilen

  • Gefühle verdrängen

  • Gefühle als Grundlage für Entscheidungen zu nutzen

Wie gehst du mit Gefühlen um?

Fällt dir der Umgang mit deinen und den Gefühlen anderer leicht?

Oder ist das eher ein unangenehmes Thema?

Ja und dann kam der

4. Schritt

Die Geburt meines ersten Kindes und die Erkenntnis: Bindung ist das entscheidende Puzzleteil, das mir noch fehlte!

Als ich selbst Mutter wurde, wusste ich schon so viel über Kinder aber trotzdem fand ich dieses Letzte Puzzleteil erst als ich anfing mich mit Geburt, Stillen, Tragen und so mit dem Thema Bindung zu beschäftigen. Bindung, dieses biologische Programm, dass wir alle in uns tragen und dass uns alle zu potenziell guten Menschen macht, die sich kümmern und helfen wollen, wann imer jemand, der uns nahe steht unsere Hilfe braucht.

Tja, uns so dachte ich irgendwann: Wir müssen im Grunde 2 Dinge tun: Von den Nazis verlernen unsere Gefühle zu ignorieren und unseren Kindern einen schlechten Umgang mit Gefühlen anzuerziehen und wir müssen von den Nazis lernen unsere eigene Vision zu definieren und sie zu leben. Denn wenn wir konsequent nach unserer Vision handeln, dann wird sie lange, lange tragen…